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Mindestlöhne und X-Effizienz

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Über das Für und Wider gesetzlicher Mindestlöhne wird seit jeher sowohl auf politischer als auch auf wissenschaftlicher Ebene intensiv diskutiert. Für die Kritiker eines gesetzlichen Mindestlohnes stellt der potenzielle Anstieg der Arbeitslosigkeit das Hauptargument gegen gesetzlich vorgeschriebene Lohnuntergrenzen dar. Allerdings deutet die empirische Evidenz der vergangenen Jahre immer seltener auf den intuitiv zu erwartenden negativen Zusammenhang zwischen Mindestlöhnen und Beschäftigung hin. Insbesondere konnten bislang keine substanziellen negativen Effekte der Mindestlohneinführung in Großbritannien im Jahr 1999 identifiziert werden. Im Vordergrund der vorliegenden Untersuchung steht die Hypothese, dass die Mindestlohneinführung in Großbritannien zu einer Erhöhung der Effizienz in der Produktion der stärker betroffenen Unternehmen geführt hat. Diese Hypothese stützt sich auf das sogenannte „Schock-Argument“ des Mindestlohnes, wonach eine Mindestlohneinführung oder eine Mindestlohnerhöhung als exogener Schock für die betroffenen Unternehmen interpretiert wird. Anhand von Unternehmensdaten aus der Datenbank FAME sowie eines speziellen Datensatzes zur Branche der britischen Pflegeheime wird die Frage nach einer effizienzsteigernden Wirkung der Mindestlohneinführung in Großbritannien mithilfe der Data-Envelopment-Analyse untersucht, die erstmals in diesem Kontext angewendet wird. Die Ergebnisse lassen auf einen positiven Einfluss des Mindestlohnes auf die Effizienz der betroffenen Unternehmen schließen. Die vorliegende Arbeit leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Erklärung des Phänomens beschäftigungsneutraler bindender Mindestlöhne.

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