"Keine Angst, tut nicht weh"
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Im Buch wird eine somatische Seite von Kommunikation postuliert, die es gilt, stärker in den Fokus zu nehmen. Die Zunahme von Stresserkrankungen und die Beobachtung, dass sprachliches Handeln im medizinischen Alltag stetig an Bedeutung zu verlieren scheint, obwohl damit in Stoffwechsel und Hormonhaushalt eingegriffen wird, begründen die Hauptintention. Gesellschaftliche Prozesse werden durch Kommunikation und damit durch Sprache getragen. Über diesen Weg sind sie sowohl kognitiv als auch physiologisch wirksam. Folgenreich für anschließende Kommunikationen werden z. B. Emotionen oder Wahrnehmungs- und Gedächtnisfunktionen beeinflusst. Neben systemtheoretischen werden im theoretischen Teil kommunikations- und sprachwissenschaftliche sowie medizinsoziologische Aspekte erörtert, im Zentrum stehen Sprachverarbeitungsprozesse. Für die empirische Untersuchung wurden Probanden aus medizinischen und nichtmedizinischen Bereichen befragt. Ergebnisse sind u. a. ein Textkorpus, die Einordnung der venösen Blutentnahme als gesellschaftlich verankertes Handlungsskript mit tradierten Sprachmustern oder der Vorschlag für ein Experiment zur Messung der physiologischen Wirksamkeit sprachlicher Phrasen.