Die biologischen Grundlagen menschlichen Sozialverhaltens
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„Das tut ja schon beim Hingucken weh“ - wir alle kennen es. Wir sehen, wie eine andere Person sich verletzt, ob auf offener Strasse oder im Fernsehen. Automatisch scheinen wir, wie ein Echo der beobachteten Situation, den gleichen Schmerz zu empfinden, wie die Person, die sich tatsächlich verletzt hat. Auf der anderen Seite haben gewaltsame Übergriffe auf Mitmenschen und Raubüberfälle auf offener Strasse den Ruf nach Zivilcourage laut werden lassen. Oft ist in den Medien die Frage gestellt worden: Warum helfen so viele Zeugen einer Gewalttat nicht? Und was zeichnet Personen aus, die sich aus der Menge hervortun und andere, ihnen völlig fremde Personen unter Einsatz ihres Lebens beschützen? Das Buch beschäftigt sich mit den biologischen Faktoren, die der Empathie und dem prosozialen Verhalten des Menschen zugrunde liegen. Der erste Teil widmet sich der Darstellung der Befunde aus verschiedenen Forschungsfeldern. Empathie und prosoziales Verhalten werden aus der Sicht der Evolutionsbiologie, der experimentellen Ökonomie, der Neurobiologie, der Entwicklungspsychologie und der Sozialpsychologie erklärt. Aus Tiermodellen sind zwei Botenstoffe im Gehirn bekannt, die massgeblich für die soziale Bindung und für die Belohnungsverarbeitung verantwortlich sind: Das Dopamin und das Oxytocin. Der empirische Teil dieser Studie beschäftigt sich mit der experimentellen Überprüfung des Einflusses molekulargenetischer Dispositionen des Dopamin- und des Oxytocinsystems auf eine Reihe von Verhaltensmassen, die einerseits die Fähigkeit zur Empathie, andererseits komplexe soziale Verhaltensweisen, wie Kooperation und Altruismus betreffen.