Eine (halb-)runde Sache?
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Als „wegweisende städtebauliche Lösung“ sollte West-Berlins größte Wohnsiedlung, die Gropiusstadt, die Wohnungsnot der Nachkriegszeit lindern und mit der Beauftragung Gropius‘ mit seinem Büro The Architects Collaborative (TAC) auch personell an die Erfolge der Moderne angeschlossen werden. Gropius entwickelte die Konzeption der Siedlung, die in den folgenden Jahren stark verändert umgesetzt wurde. Nicht zuletzt durch den wachsenden Flächendruck im Berliner Westen nach 1961 wurden die Siedlungsräume immer mehr verdichtet und die Gebäude stetig erhöht. Wie viele Bauten und Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre, hat die Gropiusstadt zu Unrecht, wie gezeigt wird, mit einem negativen Image zu kämpfen. Das Buch stellt die Pläne des Städtebauers Walter Gropius für die gesamte Siedlung vor und analysiert die planungsgeschichtlichen Hintergründe. Daran anschließend wird die Rolle Gropius‘ als Architekt des zentralen Ensembles näher beleuchtet. Im Fokus stehen dabei das halbrunde Gropiushaus, das Hochhaus der Baugenossenschaft Ideal sowie die neungeschossigen Bauten, die das Vogelschutzwäldchen flankieren. Anhand zahlreicher Bilder und Pläne wird gezeigt, dass das Ensemble als kulturelles Erbe durchaus Denkmalwert besitzt. Eine umfangreiche Chronik des Planungs-, Entscheidungs- und Bauprozesses sowie zahlreiche Informationen zu den an der Planung beteiligten Personen komplettieren die Ausführungen. Auf Basis von zahlreichen bibliografischen Quellen, mannigfaltig ausgewerteten Archivmaterialien, Interviews und Gesprächen entstand eine Lektüre, die dazu einlädt, die städtebauliche Mitte der Gropiusstadt neu zu entdecken.