Vom Sängerchor des Schulinspektors Carl-Leberecht Messow bis zur Biederitzer Kantorei des Kantors Michael Scholl

Die hier vorgelegte Zusammenstellung enthält die 1815 erschienenen Statuten des Biederitzer Sängerchores, der 1812 gegründet wurde und vergleicht dies in verschieden Punkten mit der Chorordnung der Biederitzer Kantorei. Letztere sowie auch die Satzung des „Förderkreises Biederitzer Kantorei“ werden hier wegen mangelnden Unterhaltenswertes nicht abgedruckt. Die Biederitzer Chorgeschichte des 20. Jahrhunderts, soweit sie dem Band „Biederitzer und Heyrothsberger Geschichten“ zu entnehmen ist, wird dargestellt. Ausgewählte Dokumente, die die Geschichte des Biederitzer Musiklebens im Allgemeinen und der Biederitzer Kantorei im Besonderen illustrieren, werden gezeigt, denn ein reichhaltiges musikalisches Leben kann sich nur in einem Umfeld einer allgemeinen kulturellen Aufgeschlossenheit entwickeln. Die hier aufgeführten Berichte und historischen Dokumente beschränken sich deshalb nicht auf das musikalische Leben in Biederitz allein, sondern beschreiben auch die Zeitgeschichte, in der die Ereignisse spielten und die Beziehungen zu den Nachbarorten. Auf diese Weise wird über den Aspekt der Chorgeschichte in Biederitz hinaus ein Bild von den Verdiensten einiger Pastoren gezeichnet, die ja in Personaleinheit auch Pädagogen unseres Landstriches waren. Zugegeben: Das alles muss nicht zwingend in einer Schrift zu einer 200 jährigen Chorgeschichte erscheinen. Aber das 200 jährige Chorjubiläum wird hier zum Anlass genommen, viele in Vergessenheit geratene Fakten ins Gedächtnis zurückzubringen, [was ohnehin einmal aufgeschrieben werden muss.] Auf diese Art wird deutlich, dass von Biederitz, sowie auch von dem gesamten südlichen Gebiet des heutigen Jerichower Landes zwischen Burg und Gommern bzw. Möckern und Magdeburg, bedeutende Impulse für das geistige kulturelle Leben Mitteldeutschlands ausgingen.