Wolfgang Mattheuer
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Wolfgang Mattheuer malte Landschaftsbilder, die nicht bloß die Natur abbildeten. Seine Gemälde hatten immer auch eine symbolische Bedeutung. Mithilfe verschlüsselter Bildmotive fand der ostdeutsche Künstler einen Weg, die politische Praxis in der DDR anzuprangern – seine Werke waren bildgewordene Sozialismuskritik. In metaphorisch transformierten Landschaftsmotiven mit weiten Horizonten und strahlenden Sonnen spielten sich symbolische Szenen etwa der Ikarus- oder Sisyphosmythen ab. Seine Parabeln beschäftigten die Menschen dieser Zeit: Das Publikum hatte gelernt, auch in Landschaftsbildern klare Botschaften zu vernehmen. So waren Mattheuers Landschaftsgemälde wie die „Bratsker Landschaft“ (1967), „Das blaue Leipzig“ (1971), „Hinter den sieben Bergen“ (1973) oder „Gewitter vor Schöneck“ (1980) Bilder, die beispiellos diskutiert wurden – als politische Landschaften.