Die Metapher als ideologisches Instrument der Persuasion im deutschsprachigen politischen Diskurs
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Gegenstand dieses Buches ist, in welchen Metaphern man im Deutschen Bundestag über das Thema Familie spricht und wie diese Metaphorik im jeweils eigenen politisch-ideologischen Interesse verwendet wird. Die methodische Grundlage für diese Untersuchung liefert die kognitive Metapherntheorie. Anhand des Datenmaterials aus der 16. Legislaturperiode wird gezeigt, wie die beiden politischen Pole der Koalitionsparteien (CDU/CSU, SPD) auf der einen und der Oppositionsparteien (FDP, Bündnis 90/Die Grünen, die Linke) auf der anderen Seite die Familienmetaphern auf unterschiedliche Weise für sich nutzen: Für die Koalitionsparteien dienen diese in der Regel zur Bestandsaufnahme des Geleisteten, beschreiben familienpolitische Perspektiven und signalisieren die Bereitschaft zur Einbeziehung anderer politischer Kräfte in die Lösung bestehender Probleme. Dieser väterlich-fürsorglichen Koalitionsmetaphorik entgegen steht die Metaphorik der Oppositionsparteien, welche zum Zweck der Kritik an der Koalition und zu deren Diskreditierung verwendet wird. Die Opposition legt den Schwerpunkt vor allem auf die Hervorhebung der Vernachlässigung der Familie, offeriert der Koalition jedoch kaum eigene schlagfertige, metaphorisch besetzte Konzepte. Der Autor versucht anhand der Familienmetaphorik sowohl parteispezifische als auch parteiübergreifende Familienkonzepte vor dem Hintergrund sozio-kulturell bedingter politischer Denkmuster zu rekonstruieren. Den manipulativ-persuasiven Charakter dieser metaphorischen Konzepte zu offenbaren und die zugrundeliegenden parteipolitischen Strategien zu hinterfragen.