"Wat wor dat doch för e Levve"
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Kölsche Lieder prägen die Stadtgeschichte Der Narr hält der Wirklichkeit den Spiegel vor. Und in diesem Spiegel stellt sich die Wirklichkeit manchmal neu, zumindest etwas anders dar. Das kölsche Volks- und Karnevalslied ist ein „klingender Narrenspiegel“. Bereits im 19. Jahrhundert griff es die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im Stadtleben auf und brachte sie in der Session „auf’s Tapet“ – humorvoll, grotesk oder kritisch. In der Rückschau werden die Lieder zu Quellen Kölner Stadtgeschichte. Doch Vorsicht! Neben historischen Fakten liefern sie auch Glättungen und Übertreibungen, Interpretationen und Idealisierungen. Teils war das der Zensur in preußischer Zeit geschuldet. Teils wollte sich gedemütigter Bürgerstolz vor sich selber rehabilitieren. Drei Autoren werfen aus drei Perspektiven ein Licht auf die Geschichte Kölns im „langen“ 19. Jahrhundert, vom Einzug der Franzosen im Jahr 1794 bis Anfang 1900: Günter Schwanenberg zitiert aus Texten jener Zeit. Er erzählt die kleinen Geschichten, Alltags- und Großereignisse, die von den Liedern ihrer Zeit aufgenommen wurden. Der Historiker Carl Dietmar liefert die harten Fakten des geschichtlichen Hintergrunds. Und Wolfgang Oelsner fragt und erklärt aus psychologischer Sicht, warum Geschichte mal wahrheitsgetreu und manchmal auch ganz anders erzählt und besungen wird. Nicht nur in Köln, aber hier vielleicht besonders.