Für Geld, Kaiser und Vaterland
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Biographie von Max Duttenhofer, Gründer der Rottweiler Pulverfabrik und erster Vorsitzender der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Aus den bescheidenen Anfängen einer Pulvermühle im Rottweiler Neckartal entwickelte sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur die bedeutendste Rottweiler Industrieansiedelung, sondern ein Großunternehmen von internationalem Rang mit weltweiten Geschäftsbeziehungen. Der Aufstieg der Rottweiler Pulverfabrik ist untrennbar mit dem Namen Max Duttenhofer verbunden, der 1863 als Nachfolger seines Vaters, des Firmengründers und Apothekers Wilhelm Duttenhofer, in den Betrieb eintrat und in der Folgezeit der Pulverfabrik die entscheidenden Impulse gab. 1872 schon gab Max Duttenhofer der Rottweiler Pulverfabrik mit deren Umwandlung in eine Aktiengesellschaft eine zeitgemäße Rechtsform. Bis 1884 wurde im Neckartal das rauchschwache Rottweiler Chemische Pulver entwickelt; bedeutende Lieferverträge über das RCP führen zum Ausbau der Fabrik in den Folgejahren. Mit dem Bau eines Zweigwerks bei Hamburg expandiert die Firma unter Duttenhofer zur „Pulverfabrik Rottweil-Hamburg“; Werke in England, Holland, Russland und Serbien folgten. 1890 fusionierte das Rottweiler Unternehmen mit den „Rheinisch-Westfälischen Pulverfabriken“ zu den „Köln-Rottweiler Pulverfabriken“. Über Generationen hinweg war das Werk in Neckartal der wichtigste Arbeitgeber für Rottweil und seine Umgebung. Zuletzt produzierte die ehemalige Pulverfabrik als Rottweiler Werk der Rhodia AG bis vor zwei Jahrzehnten vor allem Kunstfasern für die Textilindustrie. Seit der Schließung des Betriebs 1994 konnte sich auf dem Gelände und in den zumeist historischen, zum Teil denkmalgeschützten Produktionsgebäuden im Neckartal ein Gewerbepark mit besonderem Charme entwickeln. Anteil daran hat auch der Autor der nun erneut vorliegenden Publikation. Als einer der ersten beschäftigt sich Jörg Kraus seit vielen Jahren mit der Geschichte der ehemaligen Pulverfabrik und deren Protagonisten, die er zuerst 1986 in einer Ausstellung präsentierte und damit Öffentlichkeit und Politik für diesen historischen Industriestandort sensibilisierte. 2001 schließlich konnte der Kulturwissenschaftler seine Ergebnisse in der Wissenschaftlichen Schriften-Reihe des Daimler-Konzernarchivs in Buchform veröffentlichen. Die ebenso fundierte wie unterhaltsam verfasste Arbeit stieß damals auf das große Interesse einer breiten Leserschaft. Die erste Auflage der Veröffentlichung von Jörg Kraus war so nach wenigen Jahren vergriffen. Umso erfreulicher ist es, dass der Autor mit der jetzt vorliegenden Neuauflage seiner Arbeit die zwischenzeitliche Lücke schließen kann. (Grußwort des Rottweiler Oberbürgermeisters Ralf Broß zur vorliegenden Neuauflage)