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Die Fremden in sächsisch-thüringischen Städten im Zeitraum vom 13. bis 16. Jahrhundert

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Die Begegnung mit dem Fremden ermöglicht es Menschen, ihre eigenen Werte, ihre eigenen Sichtweisen zu reflektieren und versetzt sie gleichzeitig in die Lage, sich selbst zu definieren. Die derzeitige Debatte über den Umgang mit Fremden in unserer Gesellschaft zeigt, dass das Thema unverändert aktuell ist. Wer aber wurde in sächsisch-thüringischen Städten zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert als fremd angesehen? Wie begegnete man den Fremden? Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen konzentriert sich Thomas David Bethin im Wesentlichen auf das städtische Wirtschaftsleben. Er zeigt die vielfältigen Facetten von fremd und Fremdheit, hinterfragt mediävistische Erklärungsversuche und gelangt schließlich zu einem eigenständigen Definitionsansatz. Zwar stößt man in den Quellen immer wieder auf Tendenzen von Misstrauen und Abwehr. Gleichwohl wurden die Fremden, ihre Waren und Fertigkeiten aber als unverzichtbarer Bestandteil des Marktes angesehen. Zur Stärkung ihrer Wirtschaftskraft waren die Städte zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert deshalb beständig darum bemüht, Fremde zum Zuzug zu bewegen und sie dauerhaft in den eigenen Bürger- und Innungsverband zu integrieren. Keineswegs war das Markttreiben vom Gegeneinander einheimischer und fremder Teilnehmer geprägt. Im Vordergrund stand in der Regel vielmehr das Miteinander und das Wissen um die Notwendigkeit gegenseitiger Rücksichtnahme. Die Belegbarkeit dieser – zumindest für das Wirtschaftsleben – positiven Grundeinstellung in Bezug auf die Fremden ist eine der zentralen Erkenntnisse der Studie.

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