Wimmeln und Wabern
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Ende des 19. Jahrhunderts ist die Ansteckung nicht nur in den medizinischen Diskursen fest verankert. Auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung scheinen kontagiöse Phänomene allgegenwärtig und werden verstärkt zur Beschreibung von kollektiven Verhaltensformen herangezogen. Die vorliegende Arbeit nähert sich dem Thema aus einer medizinhistorischen und literaturwissenschaftlichen Perspektive. Sie untersucht die Ansteckung als Motiv, als Wissensfigur und als textästhetisches Verfahren in Romanen des Naturalismus und des Fin-de-siècle. Ausgehend von wissenspoetologischen und diskursanalytischen Ansätzen wird gezeigt, wie die Ansteckung zu einer Projektionsfläche für Krankheiten, für die Beziehungen von Menschen und Umwelt, aber auch für die Bedingungen des Sozialen überhaupt gerät.