"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …"
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Die vorliegende Arbeit geht auf die Beziehung zwischen Sport und Politik in der DDR und BRD am Beispiel des Segelflugs ein. Für die DDR spielte der Sport seit ihrer Gründung eine herausragende Rolle. Diese zeigte sich vor allem im Leistungssport, der die DDR international aufwerten und repräsentieren sollte. Dabei war der Segelflugsport eine von vielen Sportdisziplinen. Sowohl verbindliche Vorgaben der KPdSU als auch der SED bestimmten im besonderen Maße diese Sportart, die paramilitärisch ausgerichtet und der GST zugeordnet war. Wie keine andere Sportart wurde der Segelflug von der Behörde für Staatssicherheit überwacht und kontrolliert. Davon waren alle Mitglieder dieser Sportart betroffen, die ihre politische Zuverlässigkeit und Loyalität gegenüber Partei und Staat nachweisen mussten. Um die Bedeutung des Segelflugs in der DDR möglichst sachgerecht und neutral herauszuarbeiten, wurde der Segelflug in der BRD vergleichend herangezogen. Die Frage nach der politischen Einflussnahme auf den Segelflug wurde auch hier einer kritischen Analyse unterzogen. Die vergleichende Arbeitsweise hinsichtlich des Segelflugsports in der DDR und BRD bezieht sich jedoch nicht nur auf die politischen, sondern auch auf die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekte beider deutschen Staaten. Die Auswertung von Materialien der Bundesarchive in Berlin und Koblenz, sehr vieler Schriftstücke des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und von Gesprächen mit Zeitzeugen ergab, dass der deutsch-deutsche Segelflugsport Piloten zusammenführte und seinen Beitrag zur deutschen Einigung am 3. Oktober 1990 geleistet hat.