Multiple Heilungswelten im Kontext psychischer Erkrankungen
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Im öfentlichen Diskurs um die psychiatrische Klinik Moussa Diop hält sich seit den 1970er Jahren folgende Annahme: Traditionell-religiöse Heiler und Biomediziner arbeiten gleichberechtigt für das Wohl ihrer Patienten zusammen. Vor Ort erwies sich, dass eine Kooperation nicht existiert. Dennoch konsultieren Patienten während ihres stationären Aufenthaltes traditionell-religiöse Heiler. Vor diesem Hintergrund analysiert Weißenhorn, wie sich das primär informelle Zusammenwirken von traditionell-religiösen und biomedizinischen Heilmethoden im Kontext psychischer Erkrankungen im Senegal gestaltet. Welche staatlichen Rahmenbedingungen, institutionellen Strukturen, Praktiken und (Krankheits-) Vorstellungen existieren? Wie gestaltet sich das gesundheitssuchende Verhalten sowie damit zusammenhängende Entscheidungs- und Aushandlungsprozesse von Patienten und ihren Angehörigen? Wie wird hierdurch eine sequenzielle oder parallele Nutzung der Medizinsysteme ermöglicht?