Das alternde unternehmerische Selbst
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Die Konturen postmoderner Gesellschaften sind wesentlich von den demografischen Entwicklungen dieser Zeit gezeichnet. Die gesellschaftliche Alterung stellt neue Anforderungen nicht nur an das Gesundheitswesen und die gesetzliche Rentenversicherung, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen und Beschäftigungsstrukturen westlicher Erwerbsarbeitsgesellschaften. Die Folgen des demografischen Wandels für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationsfähigkeit werden derzeit ebenso energisch wie kontrovers diskutiert. Das kalendarische Alter, das lange Zeit als unhinterfragte Richtschnur der arbeitskraftbezogenen Leistungszuweisung galt, wird fragwürdig. Die gestiegene Lebenserwartung ist mit einer deutlichen Ausdehnung der Altersphase verbunden. Personen, die heute aus dem Erwerbsleben ausscheiden, sehen in der Regel noch einer langen Lebenszeit entgegen. Andererseits ist infolge der Individualisierungs- und Pluralisierungstendenzen der vergangenen Dekaden eine ausgesprochen große Varianz und Diversität des Alters entstanden. Mit dieser Vielfalt sind neue Altersbilder und mit ihnen neue Vorstellungen vom Verhältnis Arbeit und Alter verbunden. Wie aber verändern die neuen Altersbilder die Selbstwahrnehmung und Weltbegegnung des Menschen im höheren Lebensalter? Wie verändert es ihre Sicht auf Arbeit und Ruhestand? Die Publikation geht diesen Frage nach, indem sie eine Akteursgruppe in den Blick nimmt, die von dieser Frage seit jeher auf besondere Weise tangiert ist: Unternehmer/-innen in Familienunternehmen.