"Kriegs-Getrenntseins-Zeit"
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„Es ist doch ein gutes Erinnern an unsere Kriegs-Getrenntseins-Zeit“, schreibt Karl Grein in einem seiner 600 Briefe an seine Frau Hedwig. Der Inhalt seiner zahlreichen Briefe spiegelt die andauernde Begegnung mit Leid und Tod im Ersten Weltkrieg wider. Während er in seinem persönlichen Kriegstagebuch die Umstände oft ungeschminkt und drastisch festhält, bemüht er sich in den Briefen an seine Frau um mildere Worte. Hedwig erzählt ihm im Gegenzug in mehr als 900 Briefen von Zuhause und geht ausführlich auf die Entwicklung der gemeinsamen Kinder ein. Sie berichtet ihm von den belastenden Versorgungsengpässen in der Heimat und nimmt regen Anteil an tagespolitischen und militärischen Ereignissen. Karl träumt davon, seine Kinder „nur einmal für ein Stündchen“ zu sehen. Und Hedwig denkt, auch wenn es mal nichts Wichtiges zu berichten gibt: „ein wenig mit dir plaudern, kann man ja doch und tut‘s so gern.“ So entsteht aus der Kontextualisierung von Tagebuch und wechselseitiger Korrespondenz ein über die familiären Belange hinausreichender tiefer Einblick in zeitgeschichtliche Zusammenhänge.