Japans Politik der Null-Zuwanderung
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Ist es in Zeiten der Globalisierung möglich, daß Volkswirtschaften bzw. Nationalstaaten ökonomisch prosperieren, ohne daß die Staatsvölker dieser Nationen infolge offener Grenzen und damit verbundener Massenzuwanderung ihre ethnokulturelle Identität einbüßen? Zur Beantwortung dieser Frage lohnt sich für die vom Großen Austausch bedrohten europäischen Völker der Blick nach Ostasien und auf das japanische Zuwanderungsmodell. Das Beispiel der japanischen Gesellschaft, die bekanntlich »sehr konservativ ist«, wird zu oft vergessen. Denn während das einstmals konservative Westeuropa durch die amerikanische Kulturhegemonie nach 1945 erst liberalisiert, dann durch die Kulturrevolution der 68er linksliberalisiert und infolgedessen zunehmend multikulturalisiert, multiethnisiert und islamisiert wurde und wird, beharrt Japan weiter auf seiner ethnokulturellen Identität. In vorliegender Studie wird zunächst die deutsche Debatte über Migrationspolitik thematisiert. In diesem Kontext werden real existierende liberale Einwanderungs- und linksliberale Zuzugsmodelle skizziert. Anschließend erfolgt eine Beschreibung des konservativen japanischen Zuwanderungsmodells als etwaiges Vorbild für die in ihrer ethnischen und kulturellen Substanz existentiell gefährdete europäische Völkergemeinschaft. Mit dem japanischen Zuwanderungskonzept verwobene Politikfelder werden ebenfalls in die Analyse einbezogen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dementsprechend der japanischen Asyl- und Flüchtlingspolitik, der Entwicklungshilfepolitik, der Zuwanderungspolitik, der Familienpolitik, der Technisierungspolitik sowie der Identitäts- und der Wirtschaftspolitik des ostasiatischen Inselstaates.