Das Beharren der Rektoren auf die „Deutsche Universität“
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Die Antrittsreden der Universitätsrektoren des Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) zeigen, dass trotz der Krise des klassischen Bildungsbegriffs die Universität als Universitas Litterarum verteidigt wird. Ausgehend von der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft um 1800 verdeutlicht die Studie, wie sich die für das Bürgertum zentralen Begriffe von Staat, Nation, Bildung, Wissenschaft und Universität im Kaiserreich verändern. So wird zunächst der offensichtlich werdende Widerspruch von Bildungsideal und gesellschaftlicher Realität untersucht, um im Anschluss daran zu analysieren, wie die Rektoren in ihren Reden in Anbetracht der Krise des bürgerlichen Denkens mit diesen Begriffen umgehen. Hierbei wird deutlich, dass sie die Universität als Universitas Litterarum fassen, welche als „Deutsche Universität“ ihre Einheit in der Gesamtheit der Wissenschaften findet. Bildung wird dabei einerseits als klassisches, altsprachliches Gut des Gymnasiums in Frage gestellt, aber gleichzeitig wird allgemeine Bildung als Spezifikum der „Deutschen Universität“ bestimmt.