Die révolution im Tanz
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Wenn Louis XIV. 1661 direkt nach seinem Machtantritt die Académie Royale de Danse gründet, legt er hiermit den Grundstein für Tanz als eine akademische Disziplin in einem neuzeitlichen Sinne. Mit Ballett kommt nicht nur die bis heute vorherrschende Tanzform zur Welt, sondern vor allem auch die Kondition des Tanzes als autonomer Bühnenkunst überhaupt. In Die révolution im Tanz wird die Entstehung des neuzeitlichen Tanzdiskurses, als Folge des Niedergangs souveräner Macht und als Symptomfeld moderner Subjektivierungsstrategien entdeckt und seine Kontinuität bis in die Gegenwart untersucht. Unter Anwendung der Vier Diskurse nach Jacques Lacan kann der schwer greifbare Fall der Souveränität und die Geburt der modernen Wissensgesellschaft als diskursive révolution veranschaulicht werden, die in der Tanzgeschichte überraschend deutlich hervortritt. Durch Neubewertung zentraler tanzhistorischer Dokumente wie der Lettres Patentes und mithilfe der Repräsentationstheorien von Michel Foucault und Louis Marin sowie einiger weiterer Ansätze kritischer Theorie entfaltet sich das Buch als eine ‘Relektüre‘ der Ballettgeschichte und der Moderne zugleich.