Verantwortung, was ist das heute?
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Der Begriff „Verantwortung“ ist zwar ein ebenso häufig wie falsch verwendeter Begriff, der in unseren Lebensbereichen wenig oder missverständliche bis gar keine Aussagekraft entwickelt und oft von vornherein keinen Inhalt hat. Dass „Verantwortung“ eigentlich etwas zu tun hat mit „sich für etwas rechtfertigen“, mit der „Pflicht die Folgen zu tragen bzw. zu haften“ und mit „Wiedergutmachung“ geht oftmals unter oder war von Anfang an gar nicht gemeint. Anhand ausgewählter wirtschaftlicher Themen (Managergehälter, Armut und Verschuldung, Exzesse in der Wirtschaftsethik) wird in dieser Schrift versucht, die verschiedenen Formen von sog. „Verantwortung“ und die damit verbundenen Versäumnisse über die letzten rund 15 Jahre darzustellen, auch mit Blick auf die nachfolgende Generation. Dieses Thema wird in seiner Aktualität in den nächsten Jahren anhalten. Die sich kontinuierlich erweiternde Schere von Arm und Reich wird weitergehen. Die Haftungsfragen zur „Verantwortung“ der Diesel-Betrügereien, die „Verantwortung“ von Staatsschulden oder unterlassener Maßnahmen bei der Erderwärmung gegenüber kommender Generationen lassen keine Lösung erkennen. Wenn es einerseits in unserer Republik ganz legal möglich ist, jährlich pro Tag drei Millionen Euro zu „verdienen“ (Familie Quandt lt. Handelsblatt v. 21.03.2018) andererseits bei seit Jahren boomender Wirtschaft jeder 5. bis 4. Mitbürger arm oder von Armut bedroht ist, dann ist es legitim, zwei Fragen zu stellen: „Wo findet man Verantwortung bei dieser Diskrepanz?“ und „Stimmen unsere Wertvorstellungen bei unseren politischen Vertretern überhaupt noch?“