Momo
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Michael Ende beschäftigt das Problem unserer Zeit, die heillose Unrast des heutigen Menschen, das Nicht-mehr-Zeit-haben. Kleine wie Große empfinden nur allzu deutlich zu jeder Stunde die Hektik und die daraus resultierende Gefühlskälte, die Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen. Eine gespenstische Gesellschaft „grauer Herren“ ist am Werk und veranlasst immer mehr Menschen, die Zeit zu „sparen“. Aber in Wirklichkeit betrügen die grauen Männer die Menschen um ihre ersparte Zeit. Und je mehr Menschen an Zeit sparen, desto ärmer, hastiger und kälter wird ihr Dasein. Desto fremder werden sie sich selbst. Und die kleine Momo, nur eine Blume in der Hand und ihre Schildkröte unter dem Arm, versucht, diesem allem entgegenzuwirken. Autorenporträt: Michael Ende wurde 1929 als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende in Garmisch-Partenkirchen geboren und starb im August 1995 in Stuttgart. In einer nüchternen, seelenlosen Zeit hat er die fast verloren gegangenen Reiche des Phantastischen und der Träume für die Kinder wie für die Erwachsenen zurückgewonnen und wurde mit Büchern wie „Die unendliche Geschichte“ und „Momo“ weltberühmt. Er zählt heute zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern und war immer ein ausgesprochen vielseitiger Autor. Neben Kinder- und Jugendbüchern hat er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke, Opernlibretti und Gedichte geschrieben. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher haben bislang eine weltweite Gesamtauflage von über 20 Millionen erreicht und sind in nahezu 40 Sprachen übersetzt. Leseprobe: Was die kleine Momo kannte wie kein anderer, das war: Zuhören. Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser agen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.