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Grazer Plurilinguale Texte 03

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Vorwort: Die vorliegende Arbeit eröffnet eine Reise in die Kultur-, Glaubens und Sprachwelt der Menschen in und aus Dersim, die Mitglieder des Kızılbaş-Alevitischen Glaubens und Sprecher*innen der Zaza-Sprache sind. Dank der Möglichkeiten, die die Rahmenbedingungen der heutigen Welt bieten, wissen wir, dass es verschiedene Gesellschaften gibt, die unter der Bezeichnung „Alevit*innentümer“ zusammengefasst werden können. Während sich diese Gemeinschaften in ethnischer Zugehörigkeit, Sprache und Geographie sowie in der Art und Weise, wie sie den Glauben praktizieren und interpretieren, unterscheiden, weisen sie als dominierte, zum Teil marginalisierte und verfolgte Gruppen, Muster von Gemeinsamkeiten in soziologischen, sozioökonomischen, historischen und politischen Fragen auf. Mit dem Hinweis darauf, dass es bislang verschiedene Studien zum Themenfeld „Alevit*innentümer“ gibt, die zwar noch in Kinderschuhen stecken und dennoch ein umfangreiches Forschungsareal bieten, genügt an dieser Stelle die Festhaltung, dass das Dersimische Kızılbaş-Alevit*innentum eine weitere originelle und indigene Struktur aufweist. Inspiriert von seinem eigenen Leben bringt Ali Dikme die Gesellschaft, in die er hineingeboren wurde und in der er aufgewachsen ist, seine im Laufe seines Lebens angeeigneten Erfahrungen und Zeugenschaft den Leser*innen näher. Diese Arbeit ist nicht nur in der vom Aussterben bedrohten Zaza-Sprache verfasst, sondern hat außerdem die Besonderheit inne, die Ausführung des Kızılbaş-Alevitischen Glaubens in der Zaza-Sprache in Schrift zu fassen. Auf diese Weise erfährt das Glaubenssystem, das über Jahrhunderte hindurch bis in unsere Zeit mündlich weitergegeben wurde, geradezu zum ersten Mal eine strukturierte Verschriftlichung. [...]

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2023

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