Hexenjagd und Zaubereiprozesse in Münster
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Am Beispiel der Hexenverfolgung in Münster in der frühen Neuzeit geht die vorliegende Studie der Frage nach, wie eine zivilisierte Gesellschaft in Krisenzeiten ihre - vorwiegend weiblichen - Außenseiter behandelt. Etablierte Gesellschaften scheinen demnach als Sündenböcke für erlittenes Unheil Menschen auszuwählen, die sozial isoliert sind, sich wirtschaftlich am Rande des Existenzminimums befinden und die keine formale Bildung haben. Wurden außerhalb der Norm stehende Personen der Zauberei bezichtigt, so hatten sie in den Prozeßverfahren so gut wie keine Chance, ihre Unschuld zu beweisen und der grausamen Bestrafung zu entgehen. Die ausgewählten historischen Beispiele stellen somit eine eindringliche Warnung davor dar, den Unsicherheiten des gesellschaftlichen Umbruchs mit der Verhetzung und Vernichtung unbequemer Zeitgenossen und Zeitgenossinnen zu begegnen.