Lernen mit allen Sinnen
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2., unveränderte Auflage 2006 In diesem Buch wird ein Konzept „Ganzheitlicher Bildung“ dargelegt. Am Beispiel des Sachunterrichts der Grundschule in Niedersachsen wird aufgezeigt, wie das „Prinzip der originalen Begegnung“ (Heinrich Roth) in offenen Lernsituationen zur Geltung gebracht werden können. In Anknüpfung an historische Vorbilder (Montessori, Petersen, Freinet) und auf der Grundlage schulrechtlicher Bedingungen (in Niedersachsen) erfolgt zunächst ein Plädoyer für „Offenheit in Schule und Unterricht“. Dabei wird nicht in pauschalisierender Form dem „Geschlossenen Unterricht“ der „Offene Unterricht“ gegenübergestellt, sondern vielmehr ein Begriff von Offenheit als prinzipieller Einstellung der einzelnen Lehrkraft entworfen. Danach gilt es, als Lehrperson offen zu sein bzw. offen zu werden auf einer individuellen Ebene (Individualität des einzelnen Kindes), einer sozialen Ebene (Lern- und Lebensformen der Lerngemeinschaft), einer inhaltlich-methodischen Ebene (Schülerbeteiligung bei Inhaltsauswahl und Unterrichtsgestaltung) sowie auf einer institutionell-politischen Ebene (Wechselbeziehungen zwischen Schule und Lebenswirklichkeit). Historisch-systematische Analysen ergeben auch für das „Lernen mit allen Sinnen“ - verstanden als Integration leiblich-sinnlicher, seelischer und geistiger Vermögen des Menschen zum Zwecke der Rückgewinnung der Erfahrungsgrundlage allen Lernens - mehrere Anknüpfungspunkte (Otto, Roth). Ebenso wie das Konzept vom „Lernen mit allen Sinnen“ aufgrund anthropologisch-pädagogischer, psychologisch-lernbiologischer und sozial-ökologischer Sondierungen legitimiert. Möglichkeiten der unterrichtspraktischen Umsetzung dieser Theorie werden anhand dreier Unterrichtseinheiten veranschaulicht. Schließlich zeigen zwei Beispiele, wie ein solches Konzept sich schon in der Lehrerbildung materialisieren kann.