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Vom Junglandbund zur Landjugend

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Diese Arbeit skizziert die Entwicklung der ländlichen Jugendverbandsarbeit seit ihrer «Erfindung» Ende 1923 bis heute. Dabei ist diese Sonderform der Jugendarbeit geprägt von der eigentümlichen Mischung aus dem Drang nach jugendlicher Eigenständigkeit. Eingebundenheit in ländliche Traditionen und berufsständischer, bäuerlicher Interessenvertretung. Der Autor entwickelt die Geschichte dieses Mischungsverhältnisses anhand der beiden Begriffe «Berufsstand» und «Jugendkultur». Im Laufe seiner Forschungen hat er Interviews mit Zeitzeugen auch aus der Zeit der Weimarer Republik geführt und als einer der ersten die Akten des ehemaligen Staatsarchivs der DDR systematisch ausgewertet. Die zentrale These ist, daß sich ländliche Jugendarbeit, insbesondere die verbandlich organisierte, durch drei historische Epochen hindurch (Weimarer Republik, Drittes Reich, Bundesrepublik Deutschland) von einer durch die Verfolgung berufsständischer, bäuerlicher (Eigen-)Interessen geprägten Nachwuchsorganisation zu einem relativ eigenständigen, modernen Jugendverband entwickelt hat. Allerdings steht dieser Verband damit wie alle anderen Jugendverbände auch vor der existentiellen Frage, ob verbandliche Strukturen für die heutige Jugendarbeit im ländlichen Raum noch angemessen sind.

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1996

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