Wider die Enthauptung der Hand
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Lernen mit textilen Dingen kann nicht heißen, funktionsfixierte Objekte um ihrer selbst willen herzustellen und zu „verhübschen“. Dinge sind Zeichen und Bedeutungsträger. Doch wodurch erhalten sie ihre Bedeutung? Und welchen Bildungswert hat der Umgang mit textilen Dingen? Eine zentrale Rolle spielt dabei Handeln als ganzheitlicher Lernprozeß, der sinnliche Erfahrungen, Gefühle und Orientierungen interessengerichtet verbindet und weiterleitet. Am Beispiel textiler Dinge entwickelt die Autorin eine Theorie verstehenden Handelns für Wissenschaft und Unterricht. Bedeutungszuweisungen werden als interessengeleitete und in mehrere Handlungsebenen eingebettete Konstruktionen entfaltet, deren Darstellungsvielfalt in einer pluralistischen Gesellschaft bei zunehmender Individualisierung wächst. Das textile Ding erscheint dabei als Träger von Darstellungspinzipien, deren Abstraktion und Begrifflichkeit aus konkreten Erfahrungen mit textilen Dingen erwächst und im Verständnis der personenbezogenen und kollektiven Bedingungen ihres Zustandekommens mündet.