Himmelszeichen und Erdenwege
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„Himmelszeichen und Erdenwege“ schildert in reichbebilderten Beiträgen namhafter Autoren die Lebenswege von Sebastian Hornmold und Johannes Carion. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der württembergischen Kleinstadt Bietigheim geboren, erlangten beide durch ihre Arbeit überregionale Bedeutung. Carion war am brandenburgischen Hof in Berlin für die Deutung der „Himmelszeichen“ zuständig. Als Hofastrologe hatte er ebensoviel Einfluß auf den Kurfürsten Joachim I. wie als Erzieher auf dessen Sohn, Joachim II. Seine von Philipp Melanchthon überarbeitete Chronica Carionis war ein ‚Bestseller’ der Renaissance. Einflußreiche Männer, wie Herzog Albrecht von Preußen, ließen sich durch Carion astrologisch beraten. Hornmold war unter den Herzögen Ulrich und Christoph mit der Umsetzung der Reformation in Württemberg betraut. Als erster weltlicher Kirchenratsdirektor war er Mitautor der „Großen Kirchenordnung“, einem Gesetzwerk, das bis in das 19. Jahrhundert Gültigkeit besaß. Als Stadtschreiber und Vogt übte er einen wichtigen Einfluß auf seine Heimatstadt aus. Sein repräsentatives Wohnhaus beherbergt seit 1989 das Stadtmuseum von Bietigheim-Bissingen. Beiträge über den als Kirchenmaler und Radierer tätigen Conrad Rotenburger und den Musiker Georg Ostermayer, der in Bietigheim nur wenige Jahre wirkte, runden den Band ab.