Handlungsorientierung als Ausbildungsprinzip
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„10 Jahre handlungsorientierter Unterricht als Projektarbeit [.]“ - unter dieser Überschrift hat der Autor anlässlich der „Hochschultage Berufliche Bildung“ in München aufgezeigt, wie sich projektorientierte Sequenzen, innerhalb derer Auszubildende selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren entwickeln können, in einen herkömmlichen Unterricht integrieren lassen. Entsprechende Unterrichtsbeispiele werden in diesem Buch ausführlich vorgestellt, denn für „Einsteiger“ in den handlungsorientierten Unterricht ist das immer noch eine Annäherungsformel. Vor dem Hintergrund lernfeldstrukturierter, auftragsorientierter Lehrpläne wird dann die Handlungsorientierung als lernortübergreifendes Ausbildungsprinzip fortgeschrieben und berücksichtigt, gestützt auf die hierarchisch-sequentielle Handlungsorganisation bzw. -regulation, menschliches Zielverhalten als Ordnungsprinzip. Herausgearbeitet werden in diesem Sinne Qualitätsmerkmale handlungsorientierten Unterrichts. In ihrer Eigenschaft als didaktische Leitlinien für den Grad der Handlungsorientierung sind sie unter der Prämisse der Objektivität unabhängig vom Standpunkt des Diagnostikers. Die Qualitätsmerkmale wirken einem unterschiedlichen Vorverständnis von Handlungsorientierung entgegen und verengen die Möglichkeit, dass verschiedene Personen, die einen handlungsorientierten Unterricht auswerten, sei es in antizipativer, aktionsbegleitender oder resultativer Kontrolle, zu unterschiedlichen Ergebnisse resp. Interpretationen kommen - insbesondere für Unterrichtsbeurteilungen und deren Folgen könnte das ein entscheidender Faktor sein! „Auf der Basis seiner Kompetenz als Handwerksmeister und erfahrener Gewerbelehrer sowie Abteilungsleiter eine Berufsschule bleibt Udo Pfahl nicht bei einem erziehungswissenschaftlich-hermeneutisch hergeleiteten Konzept beruflichen Handlungslernens stehen, sondern verbindet seine wissenschaftliche Kompetenz mit seinen langjährigen, einschlägigen pädagogischen und organisatorischen Erfahrungen an den Lernorten beruflicher Bildung in der Ausformung auch eines unterrichtspraktischen, erprobten Beitrags, der seinen theoretisch hergeleiteten und begründeten Forderungen entspricht“, so Prof. Dr. Heinrich Meyer in seinem Geleitwort. Bezüglich der Umsetzung des anstehenden Lernfeldkonzeptes wird im Anschluss an das lernortübergreifende Unterrichtsbeispiel ein Planungsraster vorgestellt, das die praktische Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag erleichtern soll. Zur Schaffung „kooperationsfreundlicher Rahmenbedingungen“ enthält das Buch organisatorische und personell-qualifikatorische Vorschlääe für eine auftrags- bzw. handlungsorientierte Lernortkooperation von Betrieben, überbetrieblichen Einrichtungen und Berufsschulen im Hinblick auf ein durchlässiges Laufbahnmodell. Lernzeit wird hierbei eingespart und zweckrational umgeleitet, so dass, trotz des vermehrten Berufsschulunterrichts, betriebliche Ausbildungszeit in erheblichem Maße zurückgewonnen wird. Einbezogen werden ebenfalls Institutionen vorberuflicher Bildung. Und somit erhalten auch Lehrkräfte allgemeinbildender Schulen einen fundierten Einblick in jene Ausbildungsrealität, auf welche sie ihre Schülerinnen und Schüler im Interesse einer verbesserten Ausbildungsreife vorbereiten müssen.