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Globalisierung und Bürgerkriege

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Seit Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre nehmen kriegerische Konflikte in der sogenannten Dritten Welt kontinuierlich zu. Hierbei kommt es zudem zu einer Veränderung der Konflikttypen. Waren bis dahin zwischenstaatliche Auseinandersetzungen dominant, so entwickelt sich nun eine Tendenz hin zum innergesellschaftlichen Konflikt, zum Bürgerkrieg. Auch hinsichtlich der Mobilisierungsursachen kommt es zu gravierenden Veränderungen. Waren vorher ideologische und/oder machtpolitische Interessen für die Konfliktparteien ausschlaggebend, so stehen jetzt, zumindest vordergründig, ethnonationalistische und/oder religiös-fundamentalistische Motive im Mittelpunkt. Die vorliegende Studie versucht hierfür Gründe herauszufiltern und sucht diese in den innergesellschaftlichen Auswirkungen des Globalisierungsprozesses. Der Globalisierungsprozeß und seine innergesellschaftlich desintegrierenden Folgen (Fragmentierung) entfalten ihre volle Wirkung in etwa zeitgleich mit den oben beschriebenen neuen Konflikttypen, so daß die Vermutung nahe liegt, daß hier ein Zusammenhang besteht. Der Analysefokus der Studie richtet sich von daher darauf, wie der Globalisierungsprozeß als Katalysator verschärfend bis eskalierend auf vorhandene Konfliktpotentiale in der Peripherie gewirkt hat und weiterhin wirkt. In diesem Kontext wird eine Struktur in der aktuellen Konfliktdynamik herausgearbeitet und in ihren Wirkungsmechanismen transparent gemacht. Hierbei wird dem konfliktverschärfenden Aspekt der desintegrativen Folgewirkungen des Globalisierungsprozesses in peripheren Gesellschaftsformationen nachgegangen und zu der zentralen These verdichtet, daß dieser besonders dann zum tragen kommt, wenn sich innergesellschaftlich bisher am jeweiligen System partizipierende Gruppen (z. B. Mittelschichten) subjektiv oder objektiv in ihrem sozialen Status bedroht sehen und soziale Abstiegsängste entwickeln. Eine solche sozial desintegrative Entwicklung stellt auch die das jeweilige politische System tragenden Kräfte vor die Frage ihrer politischen Legitimation. Daß eine solche externe, d. h. weltmarktvermitteltete Destabilisierung im Rahmen des Globalisierungsprozesses z. Z. stattfindet, und wie diese zur Eskalation bereits latent vorhandener Konfliktformationen beitragenkann, wird im Laufe der Studie aufgezeigt und belegt.

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2000

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