Wissen in der differenzierten Gesellschaft
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Die zunehmende Bedeutung von Wissen für moderne Gesellschaften ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Die aktuelle Diskussion erlebt einen fast schon inflationären Gebrauch von Begriffen wie „Wissensgesellschaft“ oder „Wissensmanagement“. Aber was meinen wir eigentlich, wenn wir von „Wissen“ sprechen? Was wissen wir über Wissen? Die vorliegende Untersuchung knüpft an die Intentionen der klassischen Wissenssoziologie an, die ihren Ausgangspunkt in der Analyse der sozialen Voraussetzungen von Wissen und Erkenntnis nahm. Von einem konstruktivistisch-systemtheoretischen Standpunkt werden die erkenntnis-theoretischen und soziologischen Grundlagen für eine moderne Wissens-soziologie untersucht. „Wissen“ wird dabei als konstitutiv sozialer Sachverhalt aufgefaßt und gelangt dadurch in den Status eines soziologischen Grundbegriffs. Im Zentrum der Untersuchung steht eine Explikation des Beobachtungs-begriffs, wie er insbesondere in der Systemtheorie Luhmanns ausgearbeitet wurde. Damit ist ein erkenntnistheoretischer Perspektivenwechsel verbunden, der die Bedingungen des Erkennens in den Fokus des erkenntnistheoretischen Interesses stellt. Die damit unausweichlich gewordene pluralistische bzw. polykontexturalistische Theorielage wird anschließend mit einer Theorie der gesellschaftlichen Differenzierung zusammengeschlossen und soziologisch interpretiert.