Moral, Bildung, Motivation

Was moralische Bildung bedeutet wird kontrovers diskutiert. Auf diese Problemlage reagiert das vorliegende Buch mit Anstößen für eine Theorie moralischer Bildung in einer offenen und pluralen Gesellschaft. Was Werteerziehung, Moralerziehung oder moralische Bildung in einer offenen und pluralen Gesellschaft bedeuten und welchen Beitrag dazu die Schule leisten soll, wird in den aktuellen öffentlichen und erziehungswissenschaftlichen Debatten kontrovers diskutiert. Auf diese Problemlage reagiert das vorliegende Buch mit Anstößen für eine Theorie moralischer Bildung, in welcher grundsätzlich nach dem Begriff und den Möglichkeiten moralischer Bildung gefragt wird. Unter Bezugnahme auf sozialwissenschaftliche und moralphilosophische Theorien und Untersuchungen wird eine Konzeption moralischer Handlungskompetenz entworfen, welche die Aspekte der moralischen Urteilskompetenz, der moralischen Motivation und der Umsetzungsfähigkeit in konkretes Handeln verbindet. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass die Frage nach der moralischen Motivation und damit zusammenhängend die Einbeziehung moralischer Gefühle auf eine Theorie moralischer Bildung bezogen wird. Dies eröffnet einen nicht-reduktionistischen Blick auf moralische Bildungsprozesse und ermöglicht die v. a. in der Schulpädagogik zu konstatierende Nichtbeachtung moralischer Motivation und moralischer Gefühle einzuholen. Unter dieser Perspektive verändern sich jedoch auch die Möglichkeiten schulischer moralischer Bildung und Erziehung, die hier im Rahmen einer Minimalkonzeption aufgegriffen werden.