Zur Relevanz des Situationsansatzes unter dem Aspekt neuerer Kleinkindforschung
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Die Diplomarbeit zielt darauf ab, exemplarische, relevante Untersuchungsergebnisse vor dem Hintergrund dieses Arbeitsmodells darzustellen, zu interpretieren und auf den Situationsansatz zu beziehen. Es würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, auf Theorien über das Selbst und das Bewußtsein näher einzugehen. So beziehe ich mich in erster Linie auf die Arbeitsbegriffe von Stern. Daniel Sterns Modell beschreibt die Entwicklung der Selbstempfindungen in seinen Aspekten des Selbsterlebens und ihrer spezifischen sozialen Bezogenheit (auf den `Anderen`) und bietet so, unter dem Aspekt der Bezogenheit, eine sinnvolle Möglichkeit, das Konzept des Situationsansatzes diesem Modell gegenüberzustellen. Dabei benutze ich Daniel Sterns Modell als Beschreibungsvorlage, unter anderem, weil es die erste dieser Art und damit auch – noch – die Aktuellste ist. Die Gegenüberstellung des Entwicklungsmodells der Selbstempfindungen mit dem pädagogischen Konzept des Situationsansatzes macht nur unter folgenden beiden Grundannahmen Sinn : daß erstens die Selbstempfindungen das existentielle Selbst darstellen. Und daß zweitens die Prinzipien der Entwicklung der Selbstempfindungen ein Leben lang kontinuierlich wirken und nicht mit der Ausbildung des Selbst bedeutungslos werden. Dies bedeutet mithin, daß die Erkenntnisse der Kleinkindforschung über die Selbstempfindungen ebenso für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gelten. Ein sinnvolles therapeutisches Verfahren, ebenso wie eine sinnvolle Pädagogik, müßte diesen Erkenntnissen Rechnung tragen, wenn sie Wirklichkeitsnähe beanspruchen und zur Selbstentwicklung beitragen wollen (z. B. eine ergebnis- und nicht prozessorientierte Pädagogik oder Therapie). Mein Arbeitsziel ist es, herauszufinden, ob, wie und wodurch der Situationsansatz zur Selbstentwicklung des Kindes, als deren Ursprung die Entwicklung der Selbstempfindungen verstanden wird, beitragen kann, und welche möglichen Schlußfolgerungen für die pädagogische Praxis sich aus den Ergebnissen ableiten lassen.