Visuelles Lernen
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Ein Bild zu sehen und das dort Dargestellte als etwas wahrzunehmen, bedingt die Verknüpfung von unmittelbarer Sinneserfahrung und von Wissen. Dieses Bildverstehen setzt kognitive Prozesse des Ergänzens, Deutens und Umdeutens von Information voraus. Es ist eine in hohem Maße erlernte Fähigkeit, und als solche von grundlegender praktischer Bedeutung für die Qualifikation und Weiterbildung in vielen beruflichen Disziplinen. Das vorliegende Buch behandelt Eigenschaften und Bedingungen visuellen Lernens, d. h. die Rolle der visuellen Wahrnehmung bei der Klassifikation von Bildmustern, sowie die Ontogenese solcher Leistungen durch Lernen. Nach einer ausführlichen Darstellung der kognitionspsychologischen und neuro-wissenschaftlichen Grundlagen der Bildwahrnehmung stellt der Autor eine Reihe eigener neuer experimenteller Ansätze und Untersuchungen vor. Sie betreffen – die Entwicklung kategorialen Wissens im direkten und peripheren Sehen, – die Möglichkeit eines Transfers von solchermaßen erworbenem Wissen an andere Orte im Gesichtsfeld und - damit in Zusammenhang stehend - die Frage eines unterschiedlichen Beitrages von rechter und linker Hirnhemisphäre beim visuellen Lernen, – die Bedeutung von Symmetriebeziehungen in und zwischen Bildmustern für die Erlernbarkeit kategorialer Konzepte, – das Problem der Generalisierbarkeit bildkategorialen Wissens gegenüber Kontrastumkehr und anderer bildverfremdend wirkender Transformationen, – sowie den Einfluß visuellen Lernens auf ästhetische Präferenzurteile. Das Buch richtet sich in erster Linie an Psychologen, Kognitionswissenschaftler und Wahrnehmungsforscher. Es wendet sich aber auch an Angehörige von Berufsgruppen, deren berufliche Spezialisierung in besonderer Weise auf visueller Erfahrung aufbaut, wie Mediziner, Pädagogen und Psychotherapeuten, sowie an alle, die mehr über die Grundlagen visuellen Wahrnehmens und Erkennens erfahren wollen.