Zur Nutzung von Lebensalterdaten in der Ersatzteilbereitstellung
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Eine der zentralen Aufgaben der Ersatzteillogistik ist die optimale Bevorratung in den Lagerorten. Erschwert wird sie durch die Eigenschaften des Ersatzteilbedarfs. Überwiegend ist er kleinzahlig, sporadisch und oft geklumpt. Der richtigen Einschätzung zukünftigen Bedarfs kommt trotz eines anspruchsvollen Umfelds große Bedeutung zu. Dennoch ist Literatur, die Instandhaltung und Vorratshaltung verknüpft, rar, sind also weitere Untersuchungen des Themengebiets angezeigt. Anregung zu den hier vorgelegten Untersuchungen waren Forschungsbeiträge von HUG und DESHPANDE ET AL. HUG verwendet die Lebensdauerverteilung eines in Nutzung befindlichen Teils, um mittels eines Grenzkostenausgleichs zwischen erwarteten Lagerungs- und Fehlmengenkosten den optimalen Bereitstellungszeitpunkt für ein dezidiertes Reserveteil zu berechnen. DESHPANDE ET AL. erzielen substanzielle Einsparungen bei den Kosten der Ersatzteilbereitstellung, indem sie statistische Zusammenhänge (Korrelation) zwischen der Zahl der in einem Betrachtungszeitpunkt gewisses Alter überschreitenden verbauten Teile einerseits und dem Ersatzbedarf während einer in diesem Zeitpunkt beginnenden Wiederbeschaffungsperiode andererseits nutzen. Sie machen damit eine klassifikatorische Aussage über die Altersstruktur (Anzahl Teile mit Betriebsdauer T Stunden und mehr, sicher bekannt) zu einem ‚führenden Indikator‘ für den durch Vorräte abzusichernden, stochastischen Ersatzbedarf.