Kommunikationsstandards für den deutsch-europäischen Wirtschaftskontakt
Autoři
Více o knize
Aufgrund zunehmender Internationalisierung und Globalisierung wird der Aspekt der interkulturellen Kommunikation immer wichtiger. Bohnaker veranschaulicht in ihrer Arbeit, dass interkulturelle Kommunikation nicht nur aus der gelernten Fremdsprache besteht, sondern von vielen unterschiedlichen sichtbaren und auch unsichtbaren Faktoren bestimmt wird. Um den gewünschten Erfolg zu erzielen, ist es für grenzüberschreitende Kontakte essentiell geworden, dass sowohl offensichtliche als auch die unscheinbaren, subtilen Unterschiede im Kommunikationsverhalten den Kommunikationsfluss möglichst wenig behindern. Der Autorin geht es zugleich um den Aspekt der Sensibilisierung für all diese Themen, aber auch um die Praktikabilität einer Qualifizierung des Kontaktes. Somit stellt sich Bohnaker der bisher relativ unerforschten Frage, ob und inwieweit Kommunikationsstandards für die deutsch-europäische Wirtschaftskommunikation möglich und/oder sinnvoll sind. Zu Beginn definiert die Autorin auf der Basis theoretischer Grundlagen mögliche Störfaktoren interkultureller Kommunikation. Diese Störquellen teilt sie in makroanalytische, übergeordnete Problemfelder und mikroanalytische, detaillierte Problemfelder ein. Sie richtet dann den Fokus auf auffällige, problematische Kommunikationsfelder, die speziell im Kontakt zwischen Deutschen und Europäern entstehen und wirtschaftlichen Erfolg der Kommunikation in unterschiedlicher Stärke beeinträchtigen. Dabei teilt sie Europa in Nord-, Ost-, Mittel / West- und Südeuropa ein und extrahiert Hauptproblemfelder. Ausgangspunkt dieses empirischen Teils der Arbeit war einerseits die Analyse vorhandener Sekundärliteratur, andererseits die Auswertung von Interviews mit Europäern. Als ein Ergebnis entwickelt sie daraus für deutsche Manager praktisch einsetzbare Richtlinien, die richtungsweisend für grenzüberschreitende interkulturelle Wirtschaftszusammenarbeit in Europa sind. Als weiteres Ergebnis definiert sie ebenso wichtige Postulate / Prämissen, die im Grunde als Fundament jeder interkulturellen Begegnung gelten können. Diese Arbeit zeigt kommunikative Schwachstellen deutscher Manager auf und bietet gleichzeitig auch unterschiedliche Lösungsansätze und konkrete Verbesserungsvorschläge für die Kontaktsituation. So erarbeitet Bohnaker hilfreiche Kommunikationsstandards, die in sofort einsetzbaren Checklisten für den Euro-Manager oder auch für die kritische Interaktionssituation (critical incident) münden. Es gelingt ihr, die Schere zwischen Theorie und Praxis zu schließen, indem sie beispielsweise mit ihrer neuen Theorie des Verstärkungsloches Akzente setzt und gleichzeitig Lösungsansätze für die Überwindung dieser Problematik anbietet. Es gelingt ihr, die Wahrnehmung für das Fremde im Miteinander, für die Spezifika und Besonderheiten unterschiedlicher Kulturen auf eine angenehme Art und Weise zu schärfen, die jedoch keine neuen Vorurteile beim Leser entstehen lässt. Sichtweisen werden geöffnet für das individuelle im Menschen. Dabei verfolgt die Autorin einen ganzheitlichen Ansatz, in dem auch persönliche Voraussetzungen der verantwortlichen Kontaktperson oder auch das in den grenzüberschreitenden Kontakt entsendende Unternehmen mit einbezogen werden. Die Stärke der Arbeit liegt zweifellos im Anwenderbezug.