Risikoanalyse zu Solvenzkapitalanforderungen in der betrieblichen Altersversorgung
Autoři
Více o knize
Bereits zu Beginn des Projektes Solvency II kam die Forderung auf, die für Versicherer ge-planten regulatorischen Anforderungen auch auf Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAVs) anzuwenden. In Deutschland zählen zu diesen Einrichtungen die Pensionskassen und Pensionsfonds. Im Rahmen des IORP II-Projektes wird seither insbesondere die Ausgestaltung geeigneter Solvenzvorschriften für EbAVs diskutiert. In der praktischen Diskussion steht hierbei besonders die Forderung nach einem „level playing field“ dem Argument der Unvergleichbarkeit von Versicherern und EbAVs gegenüber. Eine in diesem Zusammenhang besonders umstrittene Thematik ist der Umgang mit den bei vielen EbAVs bereits vorhandenen Sicherungsmechanismen. Das vorliegende Buch diskutiert die Frage, ob und gegebenenfalls wie Sicherungsmechanismen von EbAVs bei der Festlegung von Solvenzvorschriften berücksichtigt werden sollten. Als konkretes Anwendungsbeispiel wird der deutsche Pensionsfonds betrachtet. Nach einer Einführung in Aufbau und Rechtsrahmen der betrieblichen Altersversorgung werden die Risikosituationen aller beteiligten Parteien für die verschiedenen Durchführungswege analysiert. Anschließend werden mögliche Aufsichtsziele erarbeitet und auf diesen Zielen basierende verschiedene Aufsichtsperspektiven sowie deren Konsequenzen für ein Aufsichtssystem hergeleitet. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Messung und Kontrolle des Systemrisikos dar. Zuletzt wird ein konkretes Modell zur Solvenzkapitalberechnung am Beispiel eines Pensionsfonds entwickelt und der Effekt verschiedener Aufsichtsperspektiven auf die Höhe des Solvenzkapitals, sowie der Umgang mit den Risiken Inflation und Gehaltssteigerungen analysiert. Damit bietet dieses Buch eine objektive und umfassende Diskussion der Solvenzregeln für EbAVs, in der nicht bereits ein bestimmtes Aufsichtsziel vorausgesetzt wird, sondern unter Einbezug der möglichen Ziele die daraus folgenden Konsequenzen und Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet werden.