Der Büchermörder
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Vom Unglück, die Bücher mehr zu lieben als das Leben Virtuoses Sprachspiel, Geschichte einer Leidenschaft, historischer Kriminalfall: Detlef Opitz setzt Johann Georg Tinius ein literarisches Denkmal. Als der Pfarrer Johann Georg Tinius im Jahre 1813 im sächsischen Poserna verhaftet wird, hat er einen lokalen Ruf als eigenbrötlerischer Kauz und manischer Büchersammler. Um seine zischen 40.000 und 60.000 Bände umfassende Bibliothek zu finanzieren, heiratete er zweimal und betrieb europaweiten Handel mit Doubletten und seltenen Werken. Als Tinius nach einem zehnjährigen Indizienprozess rechtskräftig verurteilt wird, ist er international berühmt: Denn der auch als Gelehrter von Rang anerkannte Sammler soll zwei brutale Morde begangen haben, um seine Büchersucht zu stillen. Unglaublichste Gerüchte ranken sich um ihn und seine Sammel- und Lesewut. Und auch noch im Gefängnis schreibt Tinius - ohne Zugang zu irgendwelchen Büchern - mehrere eigene Werke und versucht vergeblich, seine Unschuld zu beweisen. In Detlev Opitz' sprachgewaltigem Bibliophilenroman stößt ein Bibliomane auf die Spuren jenes legendären Magisters der Theologie - und auch auf zahlreiche Ungereimtheiten und Widersprüche, die sich um die Mordgeschichten ranken. Immer tiefer vergräbt er sich in den Fall, wie früher wertvolle Bücher sammelt er nun immer neue Fundstücke zum Prozess, vergräbt sich in die Geschichte der Bibliomanie. Wie ein Puzzle setzt er den Fall neu zusammen.
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