Reisen nach Jerusalem
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Nicht alle Studenten der Nachkriegsgeneration landeten in der Studentenbewegung von 1968. In einem sehr persönlichen Bericht schreibt die Autorin über einen anderen, weniger spektakulären Weg einer Minderheit von Studenten, die in jener Zeit durch die Begegnung und Auseinandersetzung mit dem neuen Staat Israel Antworten auf die Vergangenheit von Eltern und Familie suchten und fanden. Es handelte sich um die ersten Gehversuche einer durch die Katastrophe zutiefst verunsicherten Generation, für die die gegenwärtige Dynamik einer Wiederannäherung zwischen den Nachkommen von Opfern und Tätern nicht vorstellbar war. Die im ersten Kriegsjahr geborene Autorin verbringt ihre Kindheit bis zum zwölften Lebensjahr in der ehemaligen DDR, von wo die Familie 1952 nach Hamburg in die Heimatstadt ihres Vaters übersiedelt. Schon während der Gymnasialzeit in Hamburg Blankenese zeichnet sich eine zunehmende Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit ab, die zu ihrem Orientalistikstudium an der Hebräischen Universität Jerusalem führt. Nach einem Vorbereitungsaufenthalt in einem Kibbutz nimmt sie ihr ordentliches Studium der Islamkunde und Arabistik Ende 1960 auf und erlebt nach kurzer Zeit den Eichmannprozess. Mit einigen Unterbrechungen in Hamburg und Genf schliesst sie dieses Studium nach dem Junikrieg 1967 ab. Die Begegnung mit den Professoren, den Studenten verschiedenster Herkunft und den Menschen im Lande steht im Mittelpunkt dieses Berichtes, der eine Periode des Staates Israel veranschaulichen möchte, die heute in weitere Ferne gerückt scheint.