Die empirische Psychologie des Glaubens
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Nach wie vor hat die Theologie keine ausgearbeitete Psychologie des Glaubens hervorgebracht. Während in der Seelsorge und Religionspädagogik die außertheologischen Angebote der empirischen Psychologietradition breit rezipiert worden sind, ist das Thema aus der systematisch-theologischen Theoriebildung fast völlig verschwunden. Das gespaltene Verhältnis der Theologie zur Psychologie wird zudem dadurch kompliziert, daß die empirische Religionspsychologie ihrerseits immer noch zu keiner überzeugenden Klärung ihrer wissenschaftstheoretischen Grundlagen vorgestoßen ist. Ihre bis heute anhaltende Krise scheint bereits in den frühesten Konzeptionen des Fachs durch seine amerikanischen Begründer - Granville Stanley Hall, James Henry Leuba und Edwin Diller Starbuck - angelegt zu sein. In der vorliegenden Arbeit werden die klassischen Systeme dieser drei Pioniere der Religionspsychologie aus dem Entstehungszusammenhang ihrer Lebenswelt rekonstruiert und einer Kritik ihres empirischen Vernunftgebrauchs unterzogen. Die Studien haben darin inhaltlich exemplarische und zugleich hermeneutisch paradigmatische Bedeutung für eine künftig zu entfaltende Psychologie des Glaubens. Dr. Kirsten Huxel ist Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Tübingen.