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Struktur und Eigenschaften neuer, flammgeschützter Prepreg-Matrixsysteme für Anwendungen in der Kabine von Verkehrsflugzeugen

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In der Kabine von Verkehrsflugzeugen eingesetzte Sandwichstrukturen bestehen aus einem Kern mit Wabenstruktur, welcher auf beiden Seiten mit Prepreg-Decklagen versehen ist. Als Matrixharze für diese Prepregs werden derzeit aufgrund der geringen Materialkosten und der inhärenten Flammwidrigkeit nahezu ausschließlich Phenolharze eingesetzt. Diese Harzsysteme bedingen aber aufgrund der Freisetzung leicht flüchtiger Anteile während der Härtung und des damit einhergehenden, hohen Volumenschrumpfs schlechte Bauteiloberflächen und somit hohe Kosten für Nacharbeit. Daraus leitet sich der Bedarf an neuen, nicht in einer Kondensationsreaktion härtenden Matrixharzen für Anwendungen in der Flugzeugkabine ab. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, die notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Prepreg-Matrixsysteme auf Epoxidharz-Basis für die skizzierte Anwendung zu schaffen. Als Kernanforderungen an diese Harzformulierungen sind die Härtbarkeit ohne Abspaltung von Kondensationsprodukten bei Temperaturen unter 160 °C in maximal 60 Minuten sowie die Erfüllung der geltenden Brandschutzanforderungen für Bauteile in der Kabine von Verkehrsflugzeugen zu nennen. Diese Arbeit konzentriert sich folglich auf das Härtungskonzept und auf geeignete Ansätze zur Realisierung eines halogenfreien Flammschutzes für die Prepreg-Matrixharze. Als vielversprechende Kandidaten zur Erfüllung der Randbedingungen für die Härtung und zum Erreichen der geforderten Lagerstabilität von mindestens 14 Tagen bei Raumtemperatur werden flüssige Imidazoliumsalze als thermisch latente Initiatoren einer Homopolymerisationsreaktion identifiziert. In dieser Arbeit wird das Reaktionsverhalten des Imidazoliumsalzes 1-Ethyl-3-methylimidazolium Dicyanamid mit Epoxid-Novolak-Harzen zunächst ohne weiteren Härter und anschließend in Kombination mit dem aminischen Härter Dicyandiamid betrachtet und aufgeklärt. Studien unter isothermen Härtungsbedingungen zeigen, dass eine Härtung dieser Epoxidharzsysteme bei 140 °C in weniger als 30 Minuten möglich ist. Zur Realisierung des halogenfreien Flammschutzes werden Kombinationen aus dem Phosphor- basierten, reaktiven Flammschutzmittel DOPO und den anorganischen Additiven Böhmit bzw. Aluminiumhydroxid hinsichtlich ihres Zusammenwirkens, insbesondere in Bezug auf das Wärme- und Rauchfreisetzungsverhalten, untersucht. Parallel dazu wird der Einfluss dieser Modifikationen auf die mechanischen Eigenschaften der Reinharze evaluiert. Es wird gezeigt, dass durch die Kombination von Phosphor-basiertem und anorganischem Flammschutzmittel eine erhöhte Flammschutzeffizienz gegenüber der isolierten Verwendung der Einzelkomponenten erreicht werden kann. Durch den Zusatz der partikulären, anorganischen Additive erhöht sich zudem die Bruchzähigkeit der Harzsysteme. Anhand der unter Verwendung von Prepregs, basierend auf den hier diskutierten Matrixsystemen, aufgebauten Faserverbund-Sandwichstrukturen kann gezeigt werden, dass die für den Einsatz in der Kabine von Verkehrsflugzeugen bestehenden Brandanforderungen erfüllt werden. Ferner wird gleichzeitig die Verarbeitbarkeit der imprägnierten Halbzeuge in manuellen und automatisierten Legeprozessen nachgewiesen.

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