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Otto Zurhellen (*27. März 1877, [gestorben] 4. November 1914) - Kriegspredigten, Opferwille, "belangloser" Tod und Heldenlegende

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“... er war Burschenschaftler, der sang und schwärmte für die Freiheit und Vaterland... schwere dauernde Sorge um seine Liebsten trug er ohne Verbitterung. Seine letzte Entscheidung war ein inneres Müssen. So drückte ihm Gott den Kranz der ewigen Jugend auf..." Eine Mischung aus liberal-theologischem Intellektualismus und forschem Burschenschaftlertum bestimmte nicht nur die Persönlichkeit von Pfarrer Otto Zurhellen, sondern auch sein geistiges Umfeld, in dem sowohl die Großstadtgemeinde Frankfurt wie auch Angehörige der Universitäten Frankfurt und Jena prägend waren. Doch ging es in jenen Kreisen nicht um eine politisch-militärische „Weltherrschaft“ ( im Sinne von Fritz Fischer, „Der Griff nach der Weltmacht“), sondern um die ideelle „Weltherrschaft des deutschen Geistes“. Der Einsatz militärischer Mittel freilich schien nicht im Gegensatz zu diesem Ziel zu stehen. Die auf diesem Unterbau rund um Ottos „belanglosen“ Tod entstandene Heldenlegende verhinderte bei deren Gemeinde eine kathartische Wirkung durch die militärische Niederlage des Kaiserreichs. Vielleicht hätte ein „echtes“ Heldentum diese Wirkung haben können. So aber führte die Legende zu grenzenloser Enttäuschung angesichts der Niederlage, gefolgt von der Unfähigkeit, den Neuanfang von Weimar anzuerkennen und zu unterstützen. Dabei hätten gerade diese Kreise zu Trägern des demokratischen Weges werden können bzw. geradezu müssen. Stattdessen sympathisierten sie mit deren Gegnern, den aufkommenden Nationalsozialismus eingeschlossen. Freilich führte nicht zuletzt ihre Verankerung im christlichen Glauben dann doch zu unterschiedlich intensiver Abkehr von naziaffinem Gedankengut.

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