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"Sehet, da kommen Schakale, den Weinberg zu zerstören, den Weinberg Israels"

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Die Religionsgeschichte des ländlichen Judentums war lange ein Stiefkind der Forschung. Neben der blühenden Gelehrsamkeit im städtisch-jüdischen Milieu, mit seinen Salons, seiner Debattenkultur auf der einen Seite und der geheimnisvoll anmutenden, sichtlich abgeschlossenen Welt des osteuropäischen Stetls auf der anderen, schien wenig Platz und Interesse für eine Kultur- und Religionsgeschichte des ländlichen, mitteleuropäischen Judentums zu sein. Die Vorstellung des Zustandes der Religion auf dem Land ist hierbei geprägt von Stereotypen und Vorurteilen, vor allem hinsichtlich der angeblichen Rückständigkeit und des vormodernen Traditionalismus, welcher unreflektiert auf dem Land herrschen sollte. Die emanzipatorischen Bestrebungen des Königreichs Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts bieten Gelegenheit, diese Vorstellungen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Land erweist sich hierbei als Milieu mit eigenen Regeln, eigenen Errungenschaften und eigener Würde. Die Herausforderungen der Moderne und der Aufklärung wurden großem Maße rezipiert, nur fand das Land eigenständige und anderslautende Antworten, die in Konflikt mit den Maskilim gerieten. Die großen Tendenzen der Zeit, Emanzipation und Konfessionalisierung, hinterlassen ein gewandeltes und sich wandelndes religiöses Milieu. Das Landjudentum erweist sich als fruchtbarer, eigenständiger Teil des Judentums der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und verliert diese kreative Vitalität erst, als es durch Landflucht, Auswanderung und Urbanisierung seiner besten Köpfe beraubt wird

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