Entwicklung eines energetischen Sanierungsmodells für den europäischen Wohngebäudesektor unter dem Aspekt der Erstellung von Szenarien für Energie- und Co2-Einsparpotenziale bis 2030
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Die europäische Klimaschutzpolitik zur Senkung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor wird derzeit durch die Richtlinien zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, zur Effizienz von Energiedienstleistungen sowie der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie geprägt. Diese Rahmenbedingungen definieren die Grundlage für die Entwicklung der Anforderungen an den Wärmeschutz bei Alt- und Neubauten und machen Strategien zur Verminderung der CO2-Emissionen im Wohngebäudebereich erforderlich. Derzeit weist der Gebäudebereich durch eine unzureichende Datensituation und das Fehlen realistischer Potenzialstudien, die den mangelnden Vollzug aufzeigen, entscheidende Defizite auf. Zudem ist unklar, ob mit den implementierten Richtlinien die gesetzten Minderungsziele erreicht werden können. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit für den europäischen Wohngebäudesektor ein Instrumentarium zur Ableitung der Energieeinsparpotenziale durch energetische Sanierungen entwickelt. Auf der Grundlage dieses Instrumentariums ist ein energetisches Sanierungsmodell für die Übertragung dieses Ansatzes auf den gesamten europäischen Wohngebäudebestand und zur Herleitung der spezifischen Energie- und CO2- Emissionseinsparungen zu entwickeln. Mit diesem Sanierungsmodell kann auf der Basis eines wahrscheinlichkeitstheoretischen Ansatzes das energetische Sanierungspotenzial im Wohngebäudebestand differenziert nach Gebäudetypen und Bauteilen ermittelt werden. Ferner können durch die Szenarien zukünftige Entwicklungen der Klimaschutzaktivitäten analysiert und bewertet werden. Die Resultate der Minderungsszenarien zeigen eindeutig, dass die aktuell diskutierten Reduktionsziele der EU, die Emissionen bis 2020 gegenüber 1990 um mindestens 20 % zu verringern und den Wärmeanteil der erneuerbaren Energien auf mindestens 20 % zu erhöhen, ohne eine Steigerung der Sanierungsaktivitäten und den verstärkten Einsatz von erneuerbaren im Wohngebäudebestand nicht zu erreichen sind.