Verteilen statt verspielen

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Wer für mehr Verteilungsgerechtigkeit und höhere Steuern eintritt, sieht sich oft dem Vorwurf ausgesetzt, Teil einer Neidgesellschaft zu sein, die den Erfolg anständiger Menschen gefährdet. Diese Annahme gilt es zu hinterfragen, denn sowohl die Umverteilung durch Steuern als auch die Verteilung der Markteinkommen spiegeln gesellschaftliche Werturteile wider und sind nicht nur das Resultat individueller Leistungen. Ungleiche Gesellschaften sind häufig von Konflikten geprägt und ihre ökonomische Überlegenheit ist nicht garantiert. Vielmehr verstärken sie krisenverursachende Faktoren wie steigende Privatverschuldung bei niedrigen und mittleren Einkommen sowie eine Einkommenskonzentration bei den Spitzenverdienern, die ihr Vermögen spekulativ anlegen. Es reicht nicht aus, die ungerechte Verteilung und ihre Folgen zu erkennen; eine faire Verteilung von Einkommen, Vermögen, Zeit und Bildungschancen ist notwendig. Um Veränderungen herbeizuführen, sind klare Visionen für die Zukunft erforderlich. Ein Umdenken und ein Kurswechsel in der Politik sind nötig, um angemessene Einkommen zu gewährleisten, alle Bevölkerungsgruppen am Wachstum zu beteiligen, ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und die Finanzmärkte zu regulieren. Dieses Buch bietet einen Diskussions- und Informationsbeitrag zu einem zentralen Thema: Verteilungsgerechtigkeit in ihren verschiedenen Facetten.