Freundschaft, Liebe, Sexualität

Freundschaft, Liebe, Sexualität: Kaum ein anderes Thema beschäftigt auch heute noch Jugendliche mehr. Zwar hat die in den 60er Jahren geforderte »sexuelle Befreiung« weitgehend stattgefunden, so daß kaum ein Jugendlicher bei Themen wie vorehelichem Geschlechtsverkehr oder Onanie in einem moralischen Dilemma steckt. Auch sexuelle Techniken und Praktiken sind meist früh bekannt, so daß kaum »Aufklärungs«-Bedarf besteht. Bedarf besteht aber bei Hilfen für die Entwicklung einer selbstbestimmten, aus der eigenen Erfahrung und der Begegnung mit anderen gewonnenen neuen Moral. In unserer säkularen, enttraditionalisierten, zweckorientierten, individualisierten Gesellschaft ist »Liebe« ein Gegenentwurf, eine Hoffnung auf dauerhafte Gemeinschaft gegen alle Erfahrung des Scheiterns, der tröstende Glaube, daß doch alles gut wird, der Protest gegen die undurchschaubaren Zwänge von Wirtschaft, Technik und Politik, der wichtigste Ort authentischer Begegnung in einer Welt mangelnder originärer Erfahrungen. Die neuen Fragen bedürfen vor allem der Sprache, so daß die wichtigste Aufgabe des Unterrichts heute ist, Sexualität und Liebe sprachfähig zu machen. Das Buch gibt Anregungen für dieses schwierige Vorhaben und weist auf Probleme hin, die bei der Behandlung eines so sensiblen Themas auftreten können, leistet Hilfe bei der Materialbeschaffung und erleichtert so den Unterrichtsalltag. Alle Elemente und Materialien aus Biologie, Medizin, Philosophie, Soziologie, Psychologie und theologischer Ethik sind im Unterricht und in Projektwochen erprobt bzw. sind mit Schülerinnen und Schülern entwickelt, überarbeitet und ergänzt worden.