Blindekuh

Více o knize

Robert Neumanns Werk, das heute als Teil des österreichischen Literaturkanons gilt, wurde lange übersehen. Die Originalausgabe von Blind Man’s Buff, 1949 in London veröffentlicht, ist nur noch in wenigen Exemplaren erhältlich. Der Roman beginnt mit einem angekündigten Selbstmord des Salzburger Devotionalienhändlers Marx, der sich kurz vor dem Ruin von seiner Frau und dem Leben verabschiedet, aber schließlich doch weiterleben möchte. In Wien wird er Zeuge eines Mordes durch die SA und übernimmt die Identität des jüdischen Opfers. Unter dem Namen „Katz“ entdeckt er Drohbriefe eines Erpressers, die dem Ermordeten ein uneheliches Kind andichten. Getrieben von Abenteuerlust folgt Katz einer Spur, die ihn zu einem zwielichtigen Hotel in Budapest führt, wo er ein Mädchen trifft, das er wie eine Tochter beschützt. Ein kleiner Angestellter wittert seine Chance, Katz’ Unternehmen zu übernehmen, und plant, das Mädchen als Lockvogel zu benutzen. Als Marx-Katz Marika verliert, beginnt eine albtraumhafte Suche durch das Ghetto von Eisenstadt und ein jüdisches Sammellager in Wien. Neumanns Roman, eine Mischung aus schwarzer Groteske und Anklängen an Lolita sowie die düstere Atmosphäre von David Lynch und Carol Reed, thematisiert Täuschung und Selbsttäuschung in einem komplexen Narrativ.