Freiheit oder Tod

Sie ist eine der Heroinnen der afroamerikanischen Geschichte und eine der bekanntesten Frauen ihrer Zeit. Schul- und Jugendbücher berichten von ihren Taten, und bereits 1869 wurde eine erste Biographie verfasst. Amerikanische Biographen vergleichen sie mit Jeanne d'Arc und Florence Nightingale. Ihre Anhänger, mehr als 300 befreite Sklaven, nannten sie Moses oder General Tubman, in Anspielung auf ihre Rolle als Kundschafterin und Spionin im Bürgerkrieg. Bei ihren gefährlichen Unternehmungen trug sie stets eine Pistole. Wenn einer ihrer Schützlinge umkehren wollte, hielt sie ihm die Pistole an den Kopf und forderte: „Go or die!“ Sie war entschlossen, jeden „Passagier“ ins „Land der Freiheit“ zu bringen, auch wenn dieser den Mut verlor. Nichts in ihrem Leben deutete auf ihre spätere Rolle hin: Als junge Frau auf einer Plantage in Maryland flieht sie 1849, als sie erfährt, dass sie verkauft werden soll. Ihre persönliche Freiheit reicht ihr nicht; sie wird als Sklavenbefreierin so erfolgreich, dass ein Kopfgeld von 40.000 US-Dollar auf sie ausgesetzt wird. Für spätere Generationen schwarzer US-Bürger ist Tubman ein Symbol weiblicher Würde und militanten Widerstands gegen rassistische Tyrannei. Die jüngste Biographie über sie erschien 2004, und die Arbeit von Annamaria Benz ist die erste deutschsprachige Biographie dieser Freiheitskämpferin.