Klassiker des philosophischen Denkens (Band 2)

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In einer Zeit, in der die akademische Philosophie oft auf die Auslegung klassischer Werke beschränkt ist, wird Orientierung benötigt. Was aus der reichen philosophiehistorischen Überlieferung bleibt, ist entscheidend. Norbert Hoerster versucht in seiner zweibändigen Essaysammlung, diese Frage durch seine Auswahl zu beantworten. Er sieht Hume und Berkeley als relevant, da sie zentrale Probleme der modernen analytischen Philosophie vorwegnehmen, während Schelling als weniger bedeutend gilt und nur in esoterischen Zirkeln Beachtung findet. Die meisten Artikel der Bände spiegeln diese Sichtweise wider, wobei die ideologische Ausrichtung auf die analytische Philosophie und ihren Fortschrittsglauben nicht unumstritten ist. Dennoch gelingt es Hoerster, ausgewiesene Experten für Beiträge zu gewinnen. Jeder Artikel bietet neben kurzen biografischen Hinweisen eine prägnante und kritische Darstellung der Philosophie des jeweiligen Denkers. Eine übersichtliche Kurzbibliographie ergänzt jeden Artikel und macht die Sammlung benutzerfreundlich. Angesichts der Herausforderungen, die fortlaufende Philosophiegeschichten für Einzelautoren darstellen, bieten Essaysammlungen wie diese eine wertvolle und anregende Übersicht über zentrale Positionen der europäischen Philosophie und fördern kritisches, eigenständiges Studium.