Zusammengeschlagen und eines Verbrechens angeklagt, an das er sich nicht erinnern kann, findet sich ein junger Farbiger auf einer Polizeiwache wieder. Im Dunkel der Gefängniszelle überfällt ihn eine Flut von Erinnerungen. Da ist Mireille und die leidenschaftliche Liebe zu ihr. Da ist Drissa, sein Blutsbruder, der die Gewalt gegen sich selbst kehrt. Und immer wieder: die Stimmen der Ahnen. Sie beschwören ein Afrika, das für die an der Bruchlinie zweier Kulturen aufgewachsenen 'Leopardenkinder' nur noch ein ferner Mythos ist. Ein Roman von hypnotisierender Musikalität.
Der Schamane Num vom Nomadenvolk der Nenzen entdeckt im aufgetauten Permafrost Russlands das über 10.000 Jahre alte Grab einer schwarzen Frau. War sie eine Königin oder unsere Urmutter? Könnten die sibirischen Völker der Jamal-Halbinsel afrikanische Vorfahren haben? Zeitgleich werden in der Region riesige Erdgasvorkommen entdeckt, deren Ausbeutung die fragile ökologische Balance der arktischen Tundra gefährdet. Der Schamane, inspiriert durch meditative Gespräche mit der Afrikanerin, sucht Unterstützung bei einem französischen Wissenschaftler, der ein Forschungsteam bildet. Gemeinsam mit einer deutsch-japanischen Rechtsmedizinerin und einem kongolesischen Anthropologen bricht er zu einer geheimen Expedition auf die Jamal-Halbinsel auf. Der sensationelle Fund könnte die Erdgasförderung stoppen und die Natur schützen. Doch das Team sieht sich mächtigen Gegnern gegenüber, darunter die russische Mafia und korrupte Handlanger. Selbst der Neffe des Schamanen wird vom Verlockung des schnellen Geldes geblendet, was zu einem dramatischen Showdown unter der Mitternachtssonne führt. Wilfried N’Sondé erzählt einen spannenden Umweltthriller und ein modernes Märchen, in dem Gewalt auf Spiritualität trifft. Der übersetzte Roman behandelt die Harmonie zwischen Mensch und Natur sowie die Verbundenheit der Völker und den Austausch zwischen sichtbarem und unsichtbarem Sein.
