Der Schnee der Jahre

»Mit seinem zweiten Roman ›Der Schnee der Jahre‹ wagt Simon Werle einen Heimatroman in heimatloser Zeit und holt damit aus zum großen Wurf.« Die Welt 1937 herrschen in dem Dorf Hainitz im Hunsrück noch Eintracht und Beschaulichkeit. Beides ändert sich für den jungen Handwerksburschen Edward, als er nach Köln aufbricht, um den engen Grenzen seiner Heimat und Familie zu entkommen. Dabei hat er kaum genügend Zeit, städtische Verruchtheit zu atmen: Gerade noch bleut ihm sein Zimmergenosse, der Hotelpage Sebastian Caputh, seinen Katechismus des erotischen Erfolgs ein, da ist es auch schon vorbei, denn Edward muß in den Krieg. Von den Schlachtfeldern kehrt er zurück in sein Heimatdorf mit einem Granatsplitter im Gehirn – und ohne Erinnerung an den Krieg. Der Zeitbruch der deutschen Katastrophe verbindet sich mit dem Weltbruch in Edwards Kopf zu einem Grundgefühl gestundeten Lebens, das ihn auch als Hilfsarbeiter im Hainitzer Steinbruch nicht verläßt. – Simon Werle entfaltet die Irrungen und Verstrickungen Edwards vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in einem brillanten Erzählstil und einer tief anrührenden Dramaturgie und entwickelt einen Sog, in dem sich die Erfahrungen von Jugend, Heimat und Herkunft bis ins Innerste verdichten.