33 Bogen und ein Teehaus

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Was fühlt ein Kind, wenn es plötzlich seine Heimat verliert und flüchten muss? Die kleine Mehrnousch wächst glücklich in Isfahan, Iran, auf, bis der Sturz des Schahs und die Herrschaft von Ayatollah Chomeini alles verändert. Als ihr 14-jähriger Bruder Mehrdad in den Krieg geschickt werden soll, flieht die Familie über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland. Ihre Odyssee durch zahlreiche Flüchtlingsheime wird zu einem Wechselbad aus Hoffnung und Verzweiflung, bis sie endlich eine neue Heimat finden. Die Protagonistin teilt ihren Vornamen mit der Autorin, die in ihrem preisgekrönten Roman eigene Erinnerungen verarbeitet. Dies verleiht dem Werk eine besondere Authentizität und ermöglicht Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren einen realistischen Einblick in die Realität von Geflüchteten. Der Roman macht fühlbar, was es bedeutet, unter Lebensgefahr aus der gewohnten Umgebung gerissen zu werden, unterstützt von kunstvollen schwarz-weißen Vignetten des Bruders der Autorin. Trotz der allgegenwärtigen Schrecken von Krieg und Vertreibung bleibt der Tonfall hoffnungsvoll. Die knappe Länge des Buches eignet sich auch für leseunwillige Kinder und Jugendliche und empfiehlt sich als Schullektüre im Deutsch- oder Geschichtsunterricht.